"Stiftung für Wirtschaftsbildung" wurde gegründet!
Wirtschafts- und Finanzbildung gilt als eine der Schlüsselqualifikationen und muss deshalb ein zentraler Bildungsinhalt sein. Jede und jeder soll befähigt sein, mündig, eigenständig, verantwortungsbewusst und kompetent an der Entwicklung und Gestaltung der Wirtschaft mitzuwirken.
Die neu gegründete "Stiftung für Wirtschaftsbildung" besteht aus einem breiten Schulterschluss von sieben Partnern:
- Arbeiterkammer
- ERSTE Stiftung
- Industriellenvereinigung
- Innovationsstiftung für Bildung
- MEGA Bildungsstiftung
- Österreichische Nationalbank
- Wirtschaftskammer Österreich
Die Stiftung für Wirtschaftsbildung soll als neutrale, evidenzbasierte Plattform zur nachhaltigen Stärkung und Verankerung einer breiten, lebensweltbezogenen Wirtschafts- und Finanzbildung in der schulischen und außerschulischen Allgemeinbildung in Österreich dienen. Dies wurde in einem virtuellen Pressegespräch am 15.12.2020, an dem auch Bildungsminister Heinz Faßmann teilnahm, bekannt gegeben.
Jeder der sieben Partner der Stiftung bringt 200.000 € an Fördermitteln ein, das Gesamtvolumen beträgt somit jährlich 1,4 Mio Euro, das zunächst für 3 Jahre anvisiert ist - mit Option auf weitere 3 Jahre Verlängerung.
Darüber, dass beim Wissen der ÖsterreicherInnen über Grundbegriffe und Funktionsweisen des Finanz- und Wirtschaftslebens deutlicher Handlungsbedarf besteht, sind sich alle Partner einig. Der Fokus liegt daher ganz bewusst auf der Gruppe der 10-14-Jährigen im Schulsystem.
3 Bereiche werden im Arbeitsprogramm der Stiftung fokussiert:
- Verankerung im regulären Bildungssystem (Entwicklungsprozesse, projektorientierter Unterricht, im Rahmen der Schulautonomie Möglichkeiten nutzen, Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern, wo Wirtschaftsbildung in unterschiedl. Formaten etabliert ist, ...)
- Unterstützungsmaßnahmen für PädagogInnen (z.B. durch Lehrmaterialien, Unterstützung beim Überarbeiten von Schulbüchern, neue Vermittlungsformen für Jugendliche, Schaffung einer Online-Plattform, Bildungsangebote, ...)
- Bewusstseinsbildung auf allen Ebenen (z.B. zeitlich fokussierte Aktionstage, Vernetzung von Stakeholder-Gruppen, vermehrte Sichtbarkeit von Schulprojekten in Medien, ...)
"Junge Menschen sollen sich als Teil der Wirtschaft sehen, denn Wirtschaft sind wir alle und die großen Zusammenhänge müssen verstanden werden. Wirtschaftsbildung muss so vielschichtig sein wie die Wirtschaft selbst. Das spiegle sich in den 7 Partnern wider, die sich zusammen getan haben", so Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer.
Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, sieht darin vor allem auch die Chance auf eine finanzielle Stabilität der Gesamtwirtschaft und bringt als ÖNB die Unterstützung bei der Wirkungsanalyse ein.
Eine Stärkung und Verankerung des Unternehmertums im Land ist Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung wichtig und meint: "Wer in Österreich die Pflichtschule abschließt, soll das in Zukunft nicht ohne grundlegendes Wissen rund um das Thema Wirtschaft tun."
Für Mariella Schurz, Beirätin der MEGA Bildungsstiftung ist das Thema Chancen-Fairness besonders wichtig, da Fairness bei der Bildung beginne: "Wer sich durch die Schule gut mit wirtschaftlichen Fragen auskennt, der nützt auch seine Chancen in Zukunft weitaus besser und kann so seine wirtschaftlichen Talente entfalten!"
"Unsere nächsten Generationen sollen möglichst lange in einer gesunden finanziellen Situation leben können - genau wie bei der Gesundheitsvorsorge gilt das auch für die Wirtschaftsbildung!", ist Andreas Treichl, Präsident des Aufsichtsrats der ERSTE Stiftung überzeugt.
Für Günter Thumser, Vorsitzender des Stiftungsrats der Innovationsstiftung für Bildung ist klar: "Wir alle sind Teil der Wirtschaft. Die schulische Bildung wird künftig stärker als bisher diese Bildung vermitteln, von der wir alle profitieren!"
"Alle ÖsterreicherInnen sollen im Wirtschaftsleben tragfähige Entscheidungen treffen können - eigenverantwortlich und gut informiert. Denn wir alle sind Wirtschaft und stehen ständig vor Entscheidungen, sei es als KundIn, als MitarbeiterIn oder als UnternehmerIn", meint Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer.
Die Stiftung setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, um aktuelle Entwicklungen bezüglich neuer Lehrpläne und Unterrichtsprinzipien einfließen zu lassen. Wichtig sei, den außerschulischen Lebensrealitäten mehr Geltung zu verschaffen und eine stärkere Vernetzung der einzelnen Disziplinen zu erreichen, unterstreicht Bildungsminister Heinz Faßmann.
Durch die Vielfalt der sieben Partner soll eine nachhaltige institutionelle Trägerschaft sowie eine inhaltliche Breite sichergestellt werden. Nach Formierung des Vorstands und der operativen Leitung der Stiftung wird sie mit Beginn des Jahres 2021 ihre Funktion aufnehmen und das Arbeitsprogramm konkretisieren.