GS 129 - Februar 2001

GS 129/Februar 2001 hat das Thema „Suburbanisierungsprozesse in Megastädten“ zum Inhalt

GS 129/Februar 2001 hat das Thema „Suburbanisierungsprozesse in Megastädten“ zum Inhalt (vgl. PG 1/1994, GR 7-8/2000, MÖGG siehe unten). Suburbanisierung, verstanden als räumlicher Bestandteil des Gesamtentwicklungsprozesses, bedeutet Partizipation der suburbanen, d.h. außerhalb der Kernstadt und innerhalb der Metropolitanen Region lebenden Bevölkerung an dem wachsenden materiellen, sozialen und kulturellen Wohlstand. Suburbanisation enthält eine begriffliche, räumliche und zeitliche Dimension. #


Der gleichnamige Einstiegsartikel hat den Untertitel „Erste Welt – Dritte Welt – Begriffliche und methodische Erfassungsprobleme für einen weltweiten Vergleich“. Er geht aus von der Darstellung der Urbanisierung als weltweites Problem des 19. und 20. Jahrhunderts (vgl. Karte in GR 2/2001), schildert die Problematik der Abgrenzung suburbaner Räume im weltweiten Vergleich. Für die danach folgenden Beispiele wurden die vier – nach der größten Region Tokyo – bevölkerungsmäßig nächstgereihten und auch vier verschiedene Kulturerdteile repräsentierenden Stadtregionen von New York (= in einem alten Industrieland), Seoul (= in einem jungen Industrieland), Mexiko (= in einem Schwellenland) und Bombay (= in einem Entwicklungsland) herangezogen. Sehr interessant sind dabei die in jedem der vier Beispiele abgebildeten thematischen Kärtchen, die uns die Verteilung jeweils der gleichen sozioökonomischen Indikatoren vergleichend vor Augen führen. Die Untertitel zeigen uns die jeweilige individuelle Ausrichtung der Artikel an: „Bombay/Mumbai – räumliche Transformation und Disparitäten in der Wirtschaftshauptstadt Indiens“, wo die Suburbanisierung erst am Anfang steht und gewaltige Unterschiede in der Partizipation und daher gewaltige Disparitäten auftreten. 70 von 100 der reichsten Inder leben in der westlichsten Stadt des Subkontinents ,die großen Gebieten gegenüber steht, wo uns die dem Artikel beigefügten Kärtchen bei der Verteilung von Indikatoren, wie Toiletten oder Wasseranschluss pro Haushalt, Werte von unter 30 % zeigen. „Mexiko City – von dynamischer Suburbanisierung zur Stagnation“ ist der Titel des zweiten Beitrages; „Seoul – rasante Suburbanisierung nach 500 Jahren Stagnation“ der des dritten Beitrags. Der Artikel über New York hat den Untertitel „Beispielhafte oder bedenkliche Partizipationsprozesse in der wichtigsten Wirtschaftsmetropole der Erde?“. In der Frage der Partizipation mancher Teile der Bevölkerung konstatiert er die niedrigsten Werte in den Ergänzungsgebieten der Bronx und Brooklyns, weniger in Queens. Kaum eine Kernstadt wird im Bewusstsein so mit der Stadt identifiziert wie Manhatten. Von den 94 der größten Unternehmen der USA sind 47 dort lokalisiert, auf einem Sechsmillionstel der Landesfläche sind 9,2 % der Großkonzerne konzentriert; von den 40 weltgrößten Unternehmen 24!

Der Heftabschnitt mit den Kursarbeiten bringt diesmal Fragen und Materialien zu „Portugal – wirtschaftliche Entwicklung und räumlicher Strukturwandel durch EU-Beitritt?“; ein GS-Extra beleuchtet „Das Projekt Stuttgart 21 in der Diskussion“. Der Beitrag „Einzugsbereiche einer Schule – ein computerunterstütztes Unterrichtsprojekt“ und eine geographische Interpretation eines Gemäldes von J. Constable „Englische Landschaft“ schließen das sehr empfehlenswerte Heft ab.

 

 

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
20.11.2002
Link
https://gw.schule.at/portale/geographie-und-wirtschaftskunde/medien/fachzeitschriften/geographie-und-schule/detail/gs-129-februar-2001.html
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