GH 194 - Oktober 2001
gh 194 vom Oktober 2001 hat als Heftthema „Migration – Integration“
gh 194 vom Oktober 2001 hat als Heftthema „Migration – Integration“ (vgl. auch PG 2/97 und in 10/97, bzw. 2/2002).
Der am Heftanfang stehende gleichnamige Basisartikel bringt sowohl eine fachliche Information (Migrationstypen, Migrationsmodelle, Dimensionen der Integration), als auch fachdidaktische Aspekte zur Sprache: E. Kroß stellt dazu folgendes fest: Auf der kognitiven Ebene sind einerseits Informationen über die Mechanismen von Wanderungsprozessen und über die Notwendigkeit von Zuwanderung und deren mögliche Steuerung zu vermitteln. Andererseits ist über Mechanismen und Probleme einer Integration aufzuklären, wobei im Erdkundeunterricht der Entstehung wie der Verhinderung von Ghettos eine besondere Rolle zukommt (Anm. d. Rez.: In „GW“ in Österreich kommen dazu noch die allgemeinen volkswirtschaftlichen Folgen bzw. die im Lehrplan ja dezitiert verankerten Fragestellungen der Sozialpolitik). Auf der affektiven Ebene geht es darum, Vorurteile abzubauen. Das bedeutet keine Indifferenz in der Werteerziehung, die sich an den allgemeinen Menschenrechten, den Verfassungswerten und nicht zuletzt elementaren Werten wie Gastfreundschaft oder Hilfsbereitschaft zu orientieren hat. Auf der Handlungsebene können im Klassen- wie im Schulverband Formen konfliktfreien Zusammenlebens als Wege einer angemessenen Integration eingeübt werden.
Wie immer folgen – diesmal sind es acht – konkrete Unterrichtsbeispiele:
Für die Orientierungsstufe „Miteinander von Anfang an“ (wir lernen uns kennen); für die S I dann zeigt der Unterrichtsvorschlag „Nicht nur Döner !“ dass türkische Migranten auch erfolgreiche Unternehmer in Deutschland werden konnten. Die Unterrichtsarbeit mit Karikaturen und Sprechblasen und ihre Auswertung mit Leitfragen (zur Aussage/zur Form/dem Adressat/der Intention/der Wirkung) zeigt dann die dritte Unterrichtsanregung „Migration und Integration“. In „Ausländer in Regensburg“ werden dann vier Beispiele in Form von Kurzbiographien präsentiert. Für die S II sind dann im Heft folgende, reichlich mit Materialien ausgestattete Beispiele zu finden: „Wo Haß und Gurken wachsen“ beschäftigt sich mit den (durch die gewaltsamen Ausschreitungen im Februar 2000 einer weiteren Öffentlichkeit bekannt gewordenen) Wirtschaftsflüchtlingen an der spanischen Südküste (mit einer farbigen OH-Transparentfolie als ‚Einstieg’). Weltweit behandelt wird das Phänomen ‚Wanderung’ dann in „Arbeitsmigranten – ihr Ziel: die Wohlstandsregionen der Welt“ (hier findet man u.a. drei sehr gute Einblicke vermittelnde Kärtchen der Arbeitsmigrationsströme der 60er, der 70er und der 80er Jahre bzw. Texte zu Reaktionen in den Zielländern). Angegeben werden auch folgende www-Adressen: www.iom.int und www.ilo.org (Anm.: der Rezensent würde auch empfehlen die Einwanderungsbedingungen über die Websits der Botschaften von Canada, Australien, USA... bzw. auf Websit des Innenministeriums von Schülern erheben zu lassen). Eine weiter hinten im Heft dazugestellte Literaturzusammenstellung nennt ferner noch folgende Adressen www.demographie.de und www.ibis.uni-bielefeld.de oder www.imis.uni-osnabrück.de . Der Vorschlag mit dem Titel „Leben im Zwischenraum“ beleuchtet Lebenssituationen von Migranten und hat zum Ziel, Schüler mit der Vorstellung ‚transnationaler sozialer Räume’ ( = dauerhafte Bindungen sowohl an die Herkunfts- als auch an die Aufnahmegesellschaft). Abgeschlossen wird dieser Artikelreigen durch „Deutschland – einig Einwanderungsland ?“ – mit Grundlagen zur aktuellen Zuwanderungsdebatte.
Abgeschlossen wird das instruktive Heft durch einen Erkundungsvorschlag mit Schülern „Der Potsdamer Platz“ (in Berlin) – auch eine Liste dazu auswertbarer www-Adressen ist hier beigefügt. Methodisch interessant ist der Europa-Quiz „Was ist hier falsch?“