Weniger Reis durch Treibhauseffekt

Als Folge des Treibhauseffekts könnten die Ernteerträge bei Reis drastisch zurückgehen, warnen Biologen der University of Florida

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Weniger Reis durch Treibhauseffekt

Vor allem Entwicklungsländer von Temperaturanstieg betroffen

 

 

 

 

 

 

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...an University of Florida

 

Als Folge des Treibhauseffekts könnten die Ernteerträge bei Reis drastisch zurückgehen, warnen Biologen der University of Florida. Sollten sich die Szenarien der Klimaforscher bewahrheiten, könnte dies weitreichende Folgen für die Ernährung der Weltbevölkerung haben. Ein Team um den Agrarbiologen Hartwell Allen hatte den Fruchtzyklus verschiedener Reissorten unter wechselnden Umgebungstemperaturen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Erträge der Pflanzen drastisch abfielen, wenn eine bestimmte Temperatur im Tagesgang überschritten wurde.

 

 

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So entwickelte sich eine auf den Philippinen heimische Reissorte am besten bei Temperaturen von 23 bis 33 Grad, während die in Kalifornien angebauten Sorten eine um drei Grad niedrigere Temperatur bevorzugten. Nach Ansicht von Allen ist es in den klassischen Reisanbaugebieten der Erde schon bisher etwas wärmer als für jeweiligen Sorten optimal wäre. Bei einem Temperaturanstieg von fünf Grad bis 2100, wie er in den gängigen Klimamodellen angenommen wird, sei mit Ernteausfällen von 20 bis 40 Prozent zu rechnen. Bei einem Tagesmaximum von 40 Grad fallen selbst die tropischen Reissorten zur Gänze aus.

 

 

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Sinkende Reiserträge würden vor allem die tropischen Entwicklungsländer hart treffen, wo Reis das wichtigste Nahrungsmittel für mehr als zwei Milliarden Menschen darstellt. "Die Verlagerung des Reisanbaus in kühlere Regionen ist auch keine Lösung. Die Armut in den betroffenen Ländern würde nur verstärkt", so Allen. Noch bestehe allerdings kein Grund zur Panik. In jedem Fall müsse man an der Züchtung von Reissorten arbeiten, die an höhere Temperaturen angepasst sind - auch wenn dem gewisse Grenzen gesetzt seien. Es sei aber auch möglich, dass besser angepasste Getreidearten den Reis als Grundnahrungsmittel ersetzen.

 

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Deutsch
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Veröffentlicht am
29.04.2002
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