Linkdokumentation zum Thema Flüchtlinge

Die Thematik rund um den Syrienkrieg ist aktueller denn je. In den Medien und vielerorts auch vor unseren Türen sehen wir täglich die Bilder der Flüchtlingswelle.
Diese Linkdokumentation wurde von Christian Sitte (PHnoe) zusammengestellt.

Der Syrienkrieg - Einstieg und Hintergrundinformationen

Literaturtipp: PERTHES Volker (2015): Das Ende des Nahen Ostens wie wir in kennen. Edition Suhrkamp TB - Euro 14.40

Zum Hintergrund auch die Politikwissenschafterin Kathrin Bachleitner "Die großen Mächte im Morast des Nahen Ostens"

Shlomo Avineri, Professor an der Hebräischen Universität von Jerusalem und einer der führenden Nahost-Experten, über den Zerfall des Staatensystems in der Region, Parallelen zur Ukraine und westliche Illusionen.
Nahost: "Diese Staaten brechen zusammen" -  Die Presse 13.10.2015

Der Philosoph Rudolf Burger meint über die Flüchtlingskrise, dass wir uns den vielfältige Probleme stellen müssen, und formuliert Kritik an der "Zivilgesellschaft" und spricht die Gefährlichkeit der Menschen.
"Das Misstrauen ist berechtigt" - Wr. Zeitung 10.10.2015


"Man erfuhr, was auf uns zukommt...

... und reagierte erst im Sommer 2015 als..."

Juni

2011

Die Regierung in Ankara rechnet mit bis zu 1,5 Millionen Flüchtlingen.
Berichterstattung
diepresse.com am 9.6.2011 
September 2012

Im Frühjahr erste Alarmmeldungen: Zur Finanzierung benötige die UN 136,4 Millionen Euro zusätzlich zu den bereits angeforderten 66 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe – die im September dann sich verstärkten. Ohne internationale Hilfe könne Jordanien diese Aufgabe nicht mehr bewältigen, betonte Hassan bei einer Pressekonferenz mit einem Vertreter des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Berichterstattung
tagesschau.de am 28.9.2012
diepresse.com am 1.9.2012

April 2013

Schlagzeilen wie "Syrische Flüchtlinge brauchen Hilfe" oder "Über eine Million Syrer vor Bürgerkrieg geflohen" sind im Frühjahr 2013 in den Nachrichten zu lesen.

Berichterstattung
derstandard.at am 6.3.2013
derstandard.at am 25.4.2013 

August 2013

Für die Umsetzung eines regionalen Hilfsplans für syrische Flüchtlinge werden laut UN allein bis Ende des Jahres drei Milliarden Dollar benötigt, um zumindest den akuten Versorgungsbedarf zu decken. Derzeit stünden jedoch lediglich 38 Prozent der Summe bereit. Insgesamt seien mehr als fünf Milliarden Dollar nötig.

Berichterstattung
sueddeutsche.de am 23.8.2013

September 2013

Syrische Flüchtlinge: Tragödie dieses Jahrhunderts

Berichterstattung
sueddeutsche.de am 3.9.2013

Oktober 2013So wußte man schon von der sich anbahnenden Katastrophe am 2.10.2013.
Berichterstattung
tt.com - Tiroler Tageszeitung online am 2.10.2013
Dezember 2013Die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien wird sich im kommenden Jahr auf mehr als vier Millionen verdoppeln, prognostizieren die Vereinten Nationen. Auf Hilfe von außen würden dann 9,3 Millionen Menschen innerhalb und 6,8 Millionen außerhalb des Bürgerkriegslandes angewiesen sein, teilte die UN-Organisation für Nothilfe (OCHA) mit.
Berichterstattung
zeit.de am 16.12.2013
Jänner 2014
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon: "Wir schätzen, dass wir in diesem Jahr 6,5 Milliarden Dollar benötigen werden." Schon von den bei einer ersten Geberkonferenz für Syrien im Vorjahr versprochenen 1,5 Milliarden Dollar seien nur 70 Prozent tatsächlich - Jordaniens Innenminister Hussein al-Majali warnt: "Was in Syrien geschieht, wird auch Europa und Deutschland treffen."
Berichterstattung
sueddeutsche.de am 15.1.2014
April 2014

"Vergangenes Jahr", melden die Vereinten Nationen, "wurde ein Spendenaufruf für 1,89 Milliarden US-Dollar lanciert, bisher sind aber nur 242 Millionen zur Verfügung gestellt worden."
Berichterstattung
unhcr.de am 3.4.2014

Oktober 2014

"Wenn Jordanien diese Lasten weiter tragen soll, brauchen wir die Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft." Auch Vertreter der Türkei, Ägyptens und des Irak fordern mehr Unterstützung für die Aufnahmeländer.
Rund 35 Millionen Dollar pro Woche benötigt das Welternährungsprogramm, um den grundlegenden Bedarf in Syrien zu decken – so viel wie das amerikanische Militär seit Beginn der Luftschläge gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ pro Woche für seine Militäroperationen ausgegeben hat.

Berichterstattung
dw.com am 28.10.2014
faz.net am 28.10.2014

Dezember 2014
Das WFP stoppt wegen Geldmangels die Lebensmittelhilfe für 1,7 Millionen Syrer in Ägypten, Jordanien, in der Türkei, im Libanon und im Irak. Viele Geberländer hätten zugesagte Gelder nicht überwiesen, klagt Cousin. Die Unterstützung, die den diversen UN-Organisationen bisher für die Flüchtlinge im Nahen Osten zugesagt wurde, reichen laut UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterres nicht einmal für den Winter. "Es ist nicht hinnehmbar, dass das Welternährungsprogramm alle vier Wochen betteln gehen muss."
Berichterstattung
faz.net am 1.12.2014
derstandard.at am 1.12.2014
Jänner 2015

In diesem Jahr spitzt sich die Situation weiter zu. Zwei Drittel der syrischen Flüchtlinge in Jordanien leben unter der Armutsgrenze: zwei Drittel der syrischen Flüchtlinge in Jordanien unter der Armutsgrenze. Einer von sechs Haushalten befindet sich in bitterster Armut und muss im Monat mit weniger als $40 pro Person auskommen.
Berichterstattung
uno-fluechtlingshilfe.de am 16.1.2015

März 2015

Im Jahr 2015 brauche Unicef für seine Programme in der Konfliktregion 903 Millionen Dollar, sagt Christian Schneider, der Geschäftsführer von Unicef Deutschland: "Bislang wurde lediglich ein Siebtel davon zugesagt."
UN, Rotes Kreuz und die britische Hilfsorganisation Oxfam schlagen Alarm: In den ersten drei Monaten des Jahres sei noch nicht einmal ein Zehntel der für 2015 benötigten Mittel für Flüchtlinge in Syrien und den Nachbarländern eingegangen. Ertharin Cousin, die Präsidentin des WFP, warnt, in Jordanien werde das Geld für die 1,3 Millionen syrischen Flüchtlinge nur bis April reichen. Im Libanon bekämen die Flüchtlinge nur noch 19 statt 25 Dollar Lebensmittelhilfe pro Monat, nun müsse man Zehntausende ganz aus dem Programm werfen - obwohl nach bis zu fünf Jahren Flucht bei immer mehr syrischen Flüchtlingen die privaten Mittel erschöpft seien. Um die syrischen Flüchtlinge über das erste Halbjahr 2015 zu bringen, fehlten dem WFP 158 Millionen Dollar, sagt die Präsidentin.
Berichterstattung
sueddeutsche.de am 12.3.2015
sueddeutsche.de am 29.3.2015

Juni 2015
Von den 4,53 Milliarden US-Dollar, die das UNHCR für die Unterstützung der syrischen Flüchtlinge und Binnenvertriebenen benötige, hätten die internationalen Geberländer noch nicht einmal ein Viertel bereitgestellt.
Berichterstattung
uni-fluechtlingshilfe.de am 27.6.2015
Juli 2015
Hilfe im Libanon muss auf zwölf Euro pro Person und Monat gekürzt werden. In Jordanien muss die Unterstützung von 440 000 syrischen Flüchtlingen, die außerhalb von Lagern leben, ganz gestrichen werden. 25 Millionen mehr, damit Flüchtlinge nicht hungern müssen: Ein Tropfen auf dem heißen Stein, als die Flüchtlingswelle schon im Gang war.
Berichterstattung
deutschlandfunk.de am 3.7.2015
welt.de am 25.7.2015  
August 2015

Europas Versäumnis, Geld in den Flüchtlingslagern vor Ort zu investieren
Berichterstattung
derstandard.at am 23.8.2015

September 2015

Im Sommer und September brach die Flüchtlingswelle in voller Stärke über Europa ein. Die Bundesrepublik Deutschland hat das Dublin-Verfahren quasi außer Kraft  gesetzt, die Flüchtlinge strömen in das vermeintliche Land der Hoffnung.
Berichterstattung

krone.at am 15.9.2015
diepresse.com am 15.9.2015
diepresse.com am 1.9.2015
tagesspiegel.de am 18.9.2015

360 000 Syrerinnen und Syrer in Lagern in den Nachbarstaaten sind inzwischen ganz ohne Hilfe des WFP. Für mehr als 1,5 Millionen weitere habe man die Nahrungsrationen drastisch kürzen müssen, sagt die WFP-Verantwortliche für die Region. Laut UNHCR-Sprecherin wären 4,5 Milliarden Dollar nötig, um den vier Millionen syrischen Flüchtlingen in den Lagern in Libanon, Jordanien und der Türkei mit Nahrung, Unterkünften und elementarer medizinischer Versorgung zu helfen. Davon seien erst 43 Prozent eingetroffen.

Warten auf dringende Hilfsmittel : Neun von zehn Menschen, die vor dem Krieg in Syrien flüchten, bleiben in den Nachbarländern. 4,5 Milliarden US-Dollar sind 2015 für syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern nötig. Nur ein gutes Drittel davon ist derzeit finanziert 

Das Geld fehlt. Das Welternährungsprogramm der UN kann Hunderttausende nicht mehr unterstützen, weil es den dafür nötigen einen Dollar pro Tag nicht mehr hat. Schon im Sommer vor einem Jahr wurden außerhalb der Lager viele Menschen nach bestimmten Kriterien von der Lebensmittelhilfe ausgeschlossen. .. wie leben? „Illegale Arbeit, illegale Kinderarbeit. Die Mädchen werden früher als sonst verheiratet an reiche Araber. Und viele der Jungs gehen zu den Milizen oder religiösen Gemeinschaften - der IS und andere zahlen 1000 oder 2000 Dollar pro Monat. Andere Möglichkeiten, zu überleben, gibt es nicht“

1,6 Milliarden Euro zugesagt – ABER : Für Syrien beziffern UNO-Hilfsorganisationen den diesjährigen Finanzbedarf auf 7,4 Milliarden Dollar. Überwiesen oder versprochen wurden für die Nothilfe innerhalb des Landes bisher nur 37 Prozent. Für Syrer in den Nachbarländern waren bisher 41 Prozent der erbetenen 4,5 Milliarden Dollar finanziert.

Der Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari erklärte kürzlich, dass er 2012 an Verhandlungen der Weltmächte beteiligt war, wo Russland vor drei Jahren in einem Friedensplan den Rücktritt von Assad in Syrien vorschlug. Doch die USA, Frankreich und Großbritannien hätten den Plan damals ignoriert – das Ergebnis ist die nunmehrige Flüchtlingskrise…..

Berichterstattung
wienerzeitung.at am 17.9.2015
orf.at am 17.9.2015
sueddeutsche.de am 22.9.2015
derstandard.at am 30.9.2015
diepresse.com am 30.9.2015

Oktober 2015

Europa wird aber Grenzen setzen müssen. Die Gefahr, dass die Aufnahmebereitschaft wegen zu hoher Belastungen kippt, ist groß. Kann die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Österreich helfen die Krise einigermaßen zu bewältigen? Oder sind die Erwartungshaltungen, wie eine Nahostexpertin schreibt schon jetzt zu groß?

Berichterstattung
diepresse.com am 3.10.2015
derstandard.at am 3.10.2015
nachrichten.at am 3.10.2015 - Die Stimmung kippt
diepresse.com am 3.10.2015 - Zusammenarbeit Österreich - Deutschland
diepresse.com am 3.10.2015 - Nahostexpertin Karin Kneissl


Die EU sucht nach Lösungsmöglichkeiten

Berichterstattung
derstandard.at am 5.10.2015 - Europa braucht nun die Türkei
diepresse.com am 5.10.2015 - Flüchtlinge: Erdogan zeigt der EU die kalte Schulter
www.wienerzeitung.at am 5.10.2015 - Wieder hängt alles an Deutschland
www.nachrichten.at am 6.10.2015 - Die Türkei lässt sich von Europa bitten

Oktober/November 2015

Die deutsche Regierung war einem Medienbericht zufolge schon frühzeitig vor einem deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahl gewarnt

diepresse.com am 8.11.2015

 

Ende Oktober begannen endlich internationale Verhandlungen in Wien zu einem Flüchtlingsgipfel über Syrien - sie sollen als Friedensbemühungen fortgesetzt werden.
Berichterstattung:

diepresse.com am 31.10.2015
www.wienerzeitung.at am 30.10.2015

 

Die Europäer müssen sich um die Krisen vor ihrer Haustür kümmern und strategische Konzepte dafür entwickeln. Das sei auch eine Frage von Selbstbestimmung oder Fremdbestimmung - meint in einem Kommentar der ehemaligen deutschen Außenminister.

derstandard am 6.11.2015

Was passiert wenn...????

Laufende Übersichten:

Bisher seien täglich zwei Sonderzüge nach Deutschland gefahren, mit je 450 Menschen an Bord. Er hoffe, dass es in Zukunft zumindest einer täglich sei, meint ein Politiker laut den Salzburger Nachrichten vom 2. Oktober 2015.

Für Kostenvergleiche

Was hätte eine frühere Reaktion menschlich und finanziell alles uns ersparen können:

Quellennachweis der Linkdokumentation

Die Linkdokumentation wurde zusammengestellt von Christian Sitte PHnoe, September 2015
Aus der ergänzten Chronologie bei sueddeutsche.de [gesicherte (Dauer-)Variante]

 

 

Zum Nachdenken - wie Medien uns "Wirklichkeiten" vermitteln

Flüchtlinge haben Griechenland in den Medien abgelöst

Kaum einer der wohlmeinenden Journalisten in unseren Medien fragt sich, was in den Köpfen vieler Mitbürger in Österreich und Deutschland vorgeht, wenn vor allem empathisch über Flüchtlinge berichtet wird.  Mit den vielen Welcome-Taferln, die im Internet zirkulieren, hat man Hoffnungen ausgelöst, die nicht zu erfüllen sind, und Folgen, die alle auszubaden haben.

Gut gemeint allein reicht nicht aus

derstandard.at 2.10.2015